Stiftung Warentest Matratzen

Stiftung Warentest Matratzen Test

Stiftung Warentest Test Siegel.

Die Stiftung Warentest prüft und bewertet seit vielen Jahren Matratzen im Matratzen Test. Insgesamt wurden bereits 316 Matratzen einem umfassenden Test unterzogen, wobei etwa 12 neue Modelle alle sechs Monate hinzukommen. In diesem Artikel erfährst du, wie die Stiftung Warentest die Matratzen untersucht, welche Modelle als Testsieger hervorgingen und welche Matratze als bisher beste jemals getestete Matratze bewertet wurde.

Stiftung Warentest Testsieger Matratzen 2015-2023

NameNoteAusgabeArt
Bodyguard Matratze1,8 (GUT)07/2015Kaltschaummatratze
Malie Polar2,2 (GUT)02/2017Federkernmatratze
Aldi (Nord) Novitesse Memolux 902,3 (GUT)03/2018Schaumstoffmatratze
Casper Matratze2,3 (GUT)09/2017Schaumstoffmatratze
Smood Matratze2,3 (GUT)09/2016Schaumstoffmatratze
Schlaraffia Viva Plus Aqua2,3 (GUT)04/2015Federkernmatratze

Wie werden die Produkte gekauft?

Für seine Tests erwirbt Stiftung Warentest die Matratzen anonym im Handel. In den entsprechenden Geschäften wird explizit nach mittelharten Produkten in der Größe 90x200 Zentimeter gefragt, die auf das Körpergewicht des jeweiligen Einkäufers abgestimmt sein sollen. Handelt es sich um Matratzen für Boxspringbetten, werden Matratzen in der Größe 180x200 Zentimeter gekauft. Das Institut testet weder kostenfrei zur Verfügung gestellte Muster noch Prototypen.

Wie untersucht Stiftung Warentest die Matratzen?

Seit 2017 werden Matratzen im Stiftung Warentest Matratzen Test nach veränderten Kriterien bewertet. Da es zuvor zu keinerlei Auffälligkeiten bei der Bewertung des Schlafklimas gekommen war, wird dieser Punkt seitdem nicht mehr überprüft. Stattdessen ist nun die Kategorie "Haltbarkeit" wichtiger für das Gesamturteil.

In die Bewertung fließen die Punkte "Liegeeigenschaften" (35 Prozent), "Haltbarkeit" (25 Prozent), "Bezug" (10 Prozent), "Gesundheit und Umwelt" (10 Prozent), "Handhabung" (10 Prozent) sowie "Deklaration und Werbung" (10 Prozent) ein.

Liegeeigenschaften

Für die Überprüfung des Kriteriums "Liegeeigenschaften" wird die Matratze auf eine starre Oberfläche gelegt. Mithilfe von vier Testpersonen werden sodann die Abstützeigenschaften für Rücken- und Seitenschläfer ermittelt. Überprüft wird dafür die "Kontaktfläche", also wie tief die Testpersonen während des Liegens in die Matratze einsinken; der "Lageänderungswiderstand", also wie leicht es den Testern fällt, sich hin- und herzudrehen; die "Druckverteilung", also wie ausgewogen sich das Gewicht verteilt; und der "Schulterklappeffekt", also ob die Schultern nach oben drängen, wenn die Tester auf dem Rücken liegen. Punktelastizität, Nachschwingverhalten, der bemerkbare Kontakt mit dem Rost und die Geräusche, die bei Bewegungen entstehen, zählen zu den Komforteigenschaften und werden ebenfalls berücksichtigt.

Haltbarkeit

Um die Matratze auf das Kriterium "Haltbarkeit" zu testen, kommt eine 140 Kilogramm schwere Walze zum Einsatz. Sie wird 60000 mal über das Produkt gerollt. Dies soll eine achtjährige Nutzung der Matratze simulieren. Es wird ebenfalls überprüft, wie Feuchtigkeit und Temperatur die Haltbarkeit beeinflussen: Dafür wird die Matratze zunächst 24 Stunden lang bei 37 Grad Celsius und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit in einer Klimakammer aufbewahrt. Im Anschluss wird sie 16 Stunden lang mit einem Gewicht von 1000 Newton belastet. Die Höhe, Härte und die Federkennlinie der Matratze vor und nach dem Test werden schließlich miteinander verglichen.

Bezug

Für die Bewertung des Bezugs wird getestet, ob dieser waschbar ist, wie hochwertig die Verarbeitung ist und wie der Bezug auf Feuchtigkeit reagiert.

Gesundheit und Umwelt

Für das Kriterium "Gesundheit und Umwelt" überprüft Stiftung Warentest zunächst die Raumluftbelastung: Hierfür werden 24 Stunden und 28 Tage nach dem Auspacken der Matratze flüchtige organische Verbindungen gemessen. Anschließend überprüfen acht Testpersonen, ob von dem Produkt schlechte Gerüche ausgehen. Um mögliche schädliche Stoffe zu identifizieren, werden der Bezug und der Matratzenkern auf Pestizid-Rückstände und andere halogen-orga­nische Verbindungen getestet. Zuletzt bewertet das Institut, wie gut die einzelnen Bestandteile der Matratze getrennt voneinander entsorgt werden können.

Handhabung

In der Kategorie "Handhabung" überprüfen mehrere Experten, ob das Produkt gut transportiert und gewendet werden kann.

Deklaration und Werbung

Schließlich werden für den Punkt "Deklaration und Werbung" die Werbeaussagen und Produktangaben des Herstellers bewertet.

Erhalten die getesteten Matratzen in manchen Punkten nur mittlere bis schlechte Bewertungen, schlägt sich dies auf das Gesamturteil und das Urteil in einzelnen Testkategorien nieder. Je schlechter die Urteile ausfallen, desto stärker fällt auch die Abwertung des Produkts aus.

HEIA-System der Stiftung Warentest

Bei seinen Tests wendet Stiftung Warentest das sogenannte HEIA-System an: Die vier Buchstaben stehen dabei für die vier häufigsten Körpertypen, da eine Matratze je nach Körperbau und Schlafgewohnheiten unterschiedliche Merkmale aufweisen muss.

H-Typ

Der H-Typ ist groß, schwer und eher kompakt gebaut. Die Schultern, die Brust und der Bauch fallen ungefähr gleich kräftig aus, die Hüfte hingegen etwas schmaler. Der H-Typ hat mehr Bauch als Po.

E-Typ

Der E-Typ ist ebenfalls groß, hat jedoch eine normale bis schlanke Figur. Seine Hüften sind schmaler als seine Schultern. Weder sein Bauch noch sein Gesäß sind kräftig.

I-Typ

Die I-Typen sind höchstens mittelgroß und von leichter Statur. Auch hier sind Schultern und Hüfte ungefähr gleich breit gebaut, weder Bauch noch Po sind ausgeprägt.

A-Typ

Beim A-Typ liegt der Schwerpunkt im Becken: Er ist klein bis mittelgroß mit schmalen Schultern und schlanker Taille. Jedoch sind Oberschenkel und Gesäß tendenziell kräftig.

Insgesamt bewertet Stiftung Warentest nach acht verschiedenen Schlaftypen: Die vier HEIA-Körpertypen mit jeweils zwei Liegegewohnheiten (Seiten- und Rückenschläfer). Eine explizite Empfehlung für Bauchschläfer wird hingegen nicht ausgesprochen, denn nach Angaben von Stiftung Warentest macht diese Gruppe lediglich 0,3 bis 10 Prozent der Bevölkerung aus.