Bettwanzen sind parasitäre Insekten, die zur Familie der Plattwanzen gehören und nachts Blut saugen. Ein rechtzeitiges Erkennen und effektive Bekämpfungsmethoden sind entscheidend, um den Befall mit Bettwanzen einzudämmen.

Bettwanzen erkennen

Bettwanze

Eine Bettwanze unter dem Mikroskop.

Das menschliche Auge kann Kleinstlebewesen erst ab einer bestimmten Größenordnung wahrnehmen. Eine ausgewachsene Bettwanze ist sichtbar und durch ihre rotbraune, auffällige Färbung erkennbar. Ein weiteres wichtiges Merkmal zur Identifizierung der Parasiten ist ihre flache Form. Die umgangssprachlich als "Tapetenflunder" bezeichneten Parasiten sind behaart, was jedoch mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Bettwanzen sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in dunklen Ritzen, bevor sie nach Einbruch der Dunkelheit hervorkommen. Neben Ritzen in Matratzen und Polstermöbeln, halten sich Bettwanzen auch hinter Fußleisten, Bilderrahmen, Schränken und unter Teppichen auf. Bei der Suche nach Bettwanzen ist es wichtig zu wissen, dass die Parasiten mehrere Monate hungern und sich so auch in unbewohnten Zimmern aufhalten können. Eine leuchtstarke Taschenlampe kann bei der Suche hilfreich sein. Aufgrund des süßlichen, stechenden Geruchs, den Bettwanzen absondern, kann ein Geruchstest an Decken, Bettwäsche und Sofas einen möglichen Befall anzeigen.

Wie groß ist eine Bettwanze?

Vom Eistadium bis zum erwachsenen Parasiten durchlaufen Bettwanzen verschiedene Stadien. Die Eier und die blassen Jungtiere sind aufgrund ihrer Größe nur schwer erkennbar. Ausgewachsene Parasiten ähneln in ihrer Größe von 3,0 bis maximal 6 Millimetern einem Junikäfer. Der birnenförmige Körper verändert seine papierflache Form nach der Nahrungsaufnahme. Nach dem Saugen von Blut ist der Körper von Wettwanzen rundlich.

Bisse

Bettwanzenbisse sind durch ihre quaddelartige Form gut erkennbar. Werden die Tiere von der Wärme und dem Körpergeruch des Menschen angelockt, saugen sie in einem Zeitraum von 5 bis 10 Minuten Blut. Bettwanzen beißen nie an nur einer Stelle, wodurch ein deutliches Muster in reihenförmiger Anordnung erzeugt wird. Die Bissstellen können blassrosa bis kräftig rot sein. Die reihenförmigen Bisse der Bettwanzen nennt man Wanzenstraßen. Die Parasiten beißen bevorzugt an unbedeckten Körperregionen, wodurch die Arme, der Nacken, der Rücken und das Gesicht am häufigsten betroffen sind. Auf den ersten Blick werden Bettwanzenbisse oftmals mit Flohbissen verwechselt. Bei beiden Parasitenbissen sorgt der gerinnungshemmende Insektenspeichel für die Hautrötung. Ein Unterschied zwischen Floh- und Bettwanzenbissen ist bei genauem Hinsehen ersichtlich. Bettwanzenbisse weisen keine sichtbare, an einen Stich erinnernde Erhebung mit rotem Mittelpunkt auf.

Bettwanzen loswerden

Wurde ein Bettwanzenbefall identifiziert, sorgt die Inanspruchnahme externer Unterstützung für eine schnelle Bekämpfung. Eine Information des zuständigen Gesundheitsamts oder die persönliche Beauftragung eines Kammerjägers sind bei einem starken Befall ratsam. Man kann die Bekämpfung zuerst selbst vornehmen und wie folgt vorgehen. Die befallene Matratze und Bettwäsche, ein von Bettwanzen bevölkertes Sofa oder Teppiche sind zu entsorgen. Bei Polsterbetten kann der Austausch der gesamten Schlafstatt erfolgsfördernd sein. Die Aufstellung von Klebefallen ist zur Bekämpfung einzelner Bettwanzen möglich. Dazu wird doppelseitiges Klebeband am Polstermöbel befestigt und am Folgemorgen auf daran klebende Parasiten kontrolliert. Bohnenlaub ist ein natürliches Mittel, das vor Bettwanzenbissen schützt. Da das Laub der Bohnenpflanze fein behaart ist, bleiben die Parasiten mit ihren Beinen hängen und werden fixiert. Diese Methode hilft, wenn die Blätter großräumig um das gesamte Bett oder das Sofa ausgebreitet werden. Beide Methoden, der Klebestreifen wie die Bohnenlaubfalle funktionieren nur, wenn die Bettwanzen nicht in dem Möbel leben, um welches herum die Fallen ausgebreitet werden. Bettwanzen vertragen weder Hitze noch Kälte. Daher können Bettlaken oder Decken bei - 18°C in der Gefriertruhe vom Bettwanzenbefall befreit werden. Wer über eine eigene Sauna verfügt und sich nicht von der gesamten Polstereinrichtung trennen möchte, kann größere Einrichtungsgegenstände sanieren und die Bettwanzen mit Hitze abtöten. Präventiv und im Zuge der Bekämpfung hilft ein leistungsstarker, mit Polsterdüse ausgestatteter Staubsauger.

Wie kommt die Bettwanze in die Wohnung

Ein Befall mit Bettwanzen stellt immer vor die Frage, wie die Parasiten ins Haus oder in die Wohnung gelangt sind. Bettwanzen kommen auf unterschiedlichen Wegen in den Haushalt. Gebrauchte Möbel oder Second Hand Kleidung stellen ein hohes Risiko dar, da in den Sachen befindliche Bettwanzeneier nicht sichtbar sind. Oftmals werden Bettwanzen aus dem Urlaub mitgebracht, wo sie in Hotelbetten und den Polstermöbeln weniger hygienischer Unterkünfte nisten. Vogelnester unter dem Dach und in der Nähe des Hauses können ebenfalls zum Bettwanzenbefall führen, da die Tiere selbst unter Bettwanzen leiden.

Welche Bedingungen begünstigen den Befall mit Bettwanzen?

Umfassende Hygiene in der Wohnung ist die beste Vorbeugung gegen Bettwanzen. Die regelmäßige Reinigung der Räume, Polstermöbel und Teppiche schafft für Parasiten ungünstige Umgebungsbedingungen. Nach einem Zeitraum von 5 Jahren sollten Matratzen trotz regelmäßiger Reinigung ausgetauscht werden. Bettwäsche, Decken und Kissen werden mindestens einmal pro Monat gewaschen. Bei gebrauchter Kleidung oder Textilien, die im Urlaub im Hotelzimmerschrank hingen, empfiehlt sich eine Wäsche bei 60°C. Auf diesem Weg lassen sich Bettwanzeneier zuverlässig aus Stoffen entfernen und haben keine Chance zu schlüpfen. Gebrauchte Möbel werden sorgfältig kontrolliert und bei Zweifeln über einen längeren Zeitraum außerhalb der Wohnung platziert. Wer regelmäßig lüftet und saubermacht, schafft für Bettwanzen ungeeignete Lebensbedingungen.

Sind Bettwanzen für Menschen gefährlich?

Ein gesundheitliches Risiko für den Menschen geht von Bettwanzen nicht aus. Die Parasiten sind keine Keimüberträger, wodurch allergische Reaktionen und starker Juckreiz die einzige Gefahr durch Bettwanzen sind. Da die Bisse unangenehm und mehrere Wochen nach ihrer Entstehung noch sichtbar sind, sollten die Prävention und Bekämpfung von Bettwanzen im Vordergrund stehen. Bei Kindern und sehr starken Bissen bei Erwachsenen ist eine Pflegesalbe mit juckreizhemmender Wirkung zu empfehlen.